Veranstalter: F/G/M Automobil GmbH
EXTRAWURST
Eine Komödie von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob
„Extrawurst“ ist die neue Komödie der bekannten Comedy-Autoren Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob, die u. a. bereits für so bekannte Fernsehformate wie »Die Wochenshow«, »Ladykracher«, »Das Amt« oder »Stromberg« verantwortlich zeichneten. Die temporeiche Komödie „Extrawurst“ ist ein sehr aktuelles Stück. Mit sicherem Gespür für Pointen sorgen die beiden Autoren dafür, dass sowohl eingefleischte Traditionalisten als auch selbsternannte Gutmenschen ihr Fett abkriegen, ohne dass es dabei allzu bierernst zugeht.
ABER: Demokratie braucht Streitkultur. Hier lernt man sie im Theater! Die Zuschauer sind als Vereinsmitglieder direkter Teil des Geschehens und erleben mit, wie sich eine Gesellschaft komplett zerlegen kann. Ebenso respektlos wie komisch stoßen Atheisten und Gläubige, Deutsche und Türken, „Gutmenschen“ und Hardliner frontal aufeinander. Wird unter dem Deckmantel der politischen Korrektheit „die Meinung an die Moral gebunden“? Politische Korrektheit bedeutet die Zustimmung zu der Idee, dass Ausdrücke und Handlungen vermieden werden sollten, die Gruppen von Menschen kränken oder beleidigen können (etwa bezogen auf Geschlecht oder Hautfarbe). Ein „politisch korrekter“ Sprachgebrauch kann im Konflikt mit grundlegenden erstrebenswerten Sprachregeln wie den Regeln der Sprachökonomie, der Verständlichkeit oder der Korrektheit stehen. Tatsächlich fällt auf, dass die Ersatzausdrücke zumeist länger als die Ersetzung sind. Festzustellen bleibt: „Politisch korrekte“ Sprache ist ein schwieriges Feld, es gibt viele Unsicherheiten und Fallstricke. Der Grat zwischen verantwortungsvollem Sprachgebrauch und unsinnigen, intoleranten Formulierungen ist schmal. Und genau das demonstrieren die Autoren in Extrawurst, wie löst man politisch korrekt einen (angeblichen) Konflikt um einen Muslim?
Worum es geht?
Eigentlich ist es nur eine Formsache! Die Mitgliederversammlung des Tennisclubs einer deutschen Kleinstadt soll über die Anschaffung eines neuen Grills für die Vereinsfeiern abstimmen. Normalerweise kein Problem – gäbe es da nicht den Vorschlag, auch einen eigenen Grill für das einzige türkische Mitglied des Clubs zu finanzieren. Denn gläubige Muslime dürfen ihre Grillwürste ja bekanntlich nicht auf einen Rost mit Schweinefleisch legen.
Eine gut gemeinte Idee, die aber immense Diskussionen auslöst und den eigentlich friedlichen Verein vor eine Zerreißprobe stellt. Denn: Wie viele Rechte muss eine Mehrheit einer Minderheit einräumen? Muss man Religionen tolerieren, wenn man sie ablehnt? Gibt es auch am Grill eine deutsche Leitkultur? Und sind eigentlich auch Vegetarier eine Glaubensgemeinschaft?
Also: es geht um einen Grill, NEIN! Es geht um mehr als einen Grill… Es geht darum, wie wir zusammenleben. Zumal die Grenzen zwischen „rechts und links“, „tolerant und intolerant“, „religiös und ungläubig“ viel fließender sind als man denkt.
„Extrawurst“ ist das meistgespielte Theaterstück in Deutschland. Das Stück ist ein höchst amüsantes, bei allem Witz aber auch ernsthaftes Theaterstück über kulturelle Toleranz. Toleranz bedeutet Respekt, Akzeptanz und Anerkennung der Kulturen unserer Welt, unserer Ausdrucksformen und Gestaltungsweisen unseres Menschseins in all ihrem Reichtum und ihrer Vielfalt. Toleranz bedeutet die Anerkennung der Tatsache, dass alle Menschen, natürlich mit allen Unterschieden ihrer Erscheinungsform, Situation, Sprache, Verhaltensweisen und Werte, das Recht haben, in Frieden zu leben und so zu bleiben, wie sie sind.
Innerhalb Deutschlands und anderer europäischer Gesellschaften hat die öffentliche Aufmerksamkeit sich fokussiert und vor allem islamische Gruppierungen und Milieus mit einem Generalverdacht belegt. Dieser Verdacht besagt nichts Geringeres, als dass die Muslime in Deutschland zwangsläufig in einem Loyalitätskonflikt mit ihrer Herkunftskultur und -religion stehen und im Konfliktfall ihre Gastgesellschaft, die hier geltenden Gesetze und die deutschen Mitbürger »verraten« werden.
Die Frage, ob Erol, das einzige türkische Mitglied des Clubs, sich diskriminiert fühlen könnte, bringt die unterschwelligen Befindlichkeiten des Vereinsvorstands ans Licht und bedarf einer Klärung.
Der Online-Ticketverkauf startet in Kürze.